🌿 FAQ: Häufig gestellte Fragen
Fragen & Antworten zur Pflanzplanung mit Stauden
Pflanzplanerin Nicole Peier, Inhaberin Charlie Bee - EDEN FÜR JEDEN, beantwortet häufig gestellte Fragen.
„Gute Pflanzplanung beginnt selten mit einer fertigen Idee. Sie beginnt mit einer sorgfältigen Analyse und der gestalterischen Vision, die Raum, Natur und Menschen zusammenbringt.
Standort, Boden und Funktion bilden die Grundlage; ebenso wichtig ist das Verständnis für Atmosphäre, Dynamik und das, was Grünräume im Laufe der Zeit an Eigenleben entwickeln.
Naturnahe Staudenflächen verbinden Fachwissen mit einem gestalterischen Auge und dem Bewusstsein, dass Natur nicht 100% planbar ist. Über die Jahreszeiten und viele Jahre hinweg entstehen Pflanzenräume, die sowohl ästhetisch wirken als auch im Erleben berühren und Tieren Lebensraum bieten.
Pflanzen wachsen, verändern sich, überraschen - genau diese Mischung aus Struktur & Wildheit macht ihren Charakter aus.
Die häufigsten Fragen zur Pflanzplanung mit Stauden findest du hier kompakt beantwortet.
Fragen & Antworten
Was sind Vorteile von Staudenpflanzungen?
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Ein Staudenbeet besteht aus mehrjährigen, winterharten Pflanzen, die als Pflanzengemeinschaft über Jahre hinweg zusammen wachsen. In der Planung spricht man oft von Staudenkomposition oder Staudenmischpflanzung, weil nicht nur einzelne Pflanzen, sondern das Zusammenspiel im Jahreslauf gestaltet wird.
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Langlebig: entwickelt sich über viele Jahre und wird stabiler und schöner.
Ästhetisch: abwechslungsreiche Wirkung über alle Jahreszeiten hinweg.
Naturnah: fördert Biodiversität, Insekten, Bodenleben.
Pflegearm: klar definierte Schnitt- und Pflegeintervalle, wenig Giessen.
Räumlich wirksam: schafft Atmosphäre, Struktur, Farbe und Bewegung.
Kosteneffizient: langfristig günstiger als saisonale Wechselbepflanzungen.
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Grundsätzlich können Staudenflächen in verschiedenen Grössen funktionieren. Als Faustregel gilt:
Grössere, zusammenhängende Flächen ab 25–50 m² eignen sich besonders gut für stimmige, langlebige Staudenkompositionen – im Privatgarten wie auch im öffentlichen oder halböffentlichen Raum.
Mehrere kleine Flächen an unterschiedlichen Standorten (Nord–Ost–Süd–West) benötigen verschiedene Pflanzenmischungen, was den Planungsaufwand & Stückpreis erhöht.
Organisch geschwungene Staudenbeete mit einer Pflanzbreite von ca. 1.5m-2m bieten mehr Flexibiliät als extrem schmale (<80cm) , lange Grünstreifen oder (zu) kleine Pflanztröge.
Kurz: Je klarer die Fläche, desto einfacher die Planung. Je zusammenhängender die Fläche, desto harmonischer die Gesamtwirkung.
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Staudenbepflanzungen leben im Jahreslauf:
Frühling: feine Linien, neues Grün, erste Akzente
Sommer: Fülle, Farbe, Bewegung und räumliche Wirkung
Herbst: Tiefe, Wärme, Textur, ruhige Farben
Winter: grafische Silhouetten, Struktur und Klarheit
Über die Jahre gewinnen Staudenflächen an Charakter.
Im 1. Jahr entsteht die Basis.
Im 2.–3. Jahr entwickeln sie ihr Bild, ihre Dichte und ihren Rhythmus.
Ab dem 4. Jahr entfaltet sich die volle Atmosphäre.
Nach einigen Jahren wird eine leichte Überarbeitung zur Pflege der Gesamtwirkung empfohlen. -
Staudenmischpflanzungen sind auf viele Jahre angelegt.
Mit guter Planung und regelmässiger Pflege bleibt eine Fläche 10–15 Jahre stabil, lebendig und gestalterisch stimmig.
Nach ungefähr 5–7 Jahren lohnt sich ein leichtes Redesign, um Rhythmus, Struktur und Dynamik frisch zu halten.Die schönsten Bilder entstehen in der Reifephase, wenn die Pflanzen ihren Raum gefunden haben – meist ab dem 3. oder 4. Jahr.
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Ein überzeugendes Staudenbeet entsteht, wenn Standort, Pflanzenwahl und Gestaltungsidee zusammenpassen.
Es geht weniger darum, einzelne Pflanzen zu setzen – sondern darum, eine Pflanzengemeinschaft zu entwerfen, die im Jahreslauf ein lebendiges, atmosphärisches Bild entwickelt. Pflanzenwissen, Klimatologie und Bodenkunde allein reichen nicht – genauso wichtig sind das gestalterische Auge und die Praxiserfahrung, wie sich Kompositionen mit den Jahren und abhängig von der Pflegemethode entwickeln. Erst im Zusammenspiel entsteht eine mehrjährig funktionierende Grünfläche. -
Kann man, aber es funktioniert kaum.
Blumensamen können sich in einem bestehenden Rasen oder einer Wiese nicht gegen Gräser und Unkräuter durchsetzen. Die Konkurrenz ist zu stark, und die meisten Samen keimen dort gar nicht erst.Auch bei einer kompletten Bodenbearbeitung mit Entfernung aller Wurzelunkräuter ist eine Blumenwiese anspruchsvoll.
Selbst wenn die Grasnarbe entfernt und der Boden sauber vorbereitet wurde, ist eine Einsaat für Laien schwierig. Viele Mischungen sind ein- oder zweijährig:
– Im ersten Jahr blüht es oft üppig.
– Im zweiten Jahr kommen deutlich weniger Blüten.
– Danach übernehmen meist wieder Gräser und problematische Unkräuter.Mehrjährige Blumenwiesen aus Saatgut sind möglich – aber pflegeintensiv.
Es braucht engmaschige Kontrolle, regelmässiges Jäten, und man muss Jungpflanzen sicher von Unkraut unterscheiden können. In der Praxis scheitert das ohne Fachwissen fast immer, weil dominante Arten oder Ruderalstrategen rasch überhandnehmen.Eine funktionierende Alternative:
Man kombiniert eine strukturgebende Staudenpflanzung (mehrjährige, standortgerechte Pflanzen) mit ergänzender Einsaat für Bodenbedeckung und farbliche Dynamik. Das ist günstiger als eine Vollstaudenpflanzung und ökologisch wertvoll – erfordert aber ebenfalls Pflege und Beobachtung, damit sich keine unerwünschten Arten durchsetzen.Fazit:
Eine dauerhafte, pflegeleichte und schöne Fläche entsteht nicht durch reine Einsaat, sondern durch ein durchdachtes Stauden- und Pflegekonzept, das den Standort, die Konkurrenzkraft der Arten und die erwartbare Entwicklung berücksichtigt.
2. Wie läuft eine Pflanzplanung ab?
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Wo liegt der Standort? Klima, Exposition, Boden.
Um welche Flächen geht es? Wird im Boden, im Trog oder auf einem Dachgarten gepflanzt?
Welche Anforderungen gibt es an die Fläche? (Nutzung, Wirkung, Pflege)
Welche Rahmenbedingungen sind wichtig? (Zugang, Materialisierung, Logistik, Fachpersonal)
Wie sieht der grobe Zeitplan aus?
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Eine Pflanzplanung dauert in der Regel rund 4 Wochen.
Wenn der Auftrag klar umrissen ist – also Flächen, Nutzung, Budgetrahmen und Leistungsumfang definiert sind – kann eine reine Pflanzplanung auch innerhalb von ca. 2 Wochen erstellt werden.
Dies gilt besonders bei klar definierten Aufträgen oder grösseren zusammenhängenden Flächen ohne bauliche Änderungen.Mehr Zeit braucht es, wenn:
– der Umfang oder die Zielsetzung unklar sind - > Ideen- & Entwicklungphase
– mehrere Rückmeldeschlaufen oder Konzeptänderungen entstehen
– zusätzliche Leistungen nach und nach dazukommen
– mehrere Teilflächen an unterschiedlichen Standorten zu planen sindOptimaler Planungszeitpunkt:
Die beste Zeit für eine Pflanzplanung ist der Winter – von Ende November bis Anfang März.
Hier sind die Kapazitäten am grössten und man kann strukturiert planen, bevor der Jahresbetrieb wieder startet.
Viele merken erst im März, dass sie den Garten erneuern möchten – dann sind Fachleute oft schon ausgebucht und der Zeitrahmen wird knapp.Umsetzung:
Gepflanzt wird in den zwei stabilen Hauptperioden:Herbst:
Ende August bis vor dem Winterfrost
(ideale Wurzelphase vor der Winterruhe)Frühling:
Nach dem Winterfrost bis vor der Sommerhitze
(stabile Bodentemperaturen, ausreichend Feuchtigkeit)Die Umsetzung kann – je nach Flächengrösse, Logistik und Team – sehr rasch erfolgen, sobald das Konzept steht und das Wetter mitspielt.
Bei Umbauten oder grösseren Grünflächenprojekten empfiehlt es sich, Gartenbauer oder Fachpersonen frühzeitig zu reservieren.Kurz:
Früh planen – flexibel umsetzen.
Wenn das Konzept steht, ist die Realisierung deutlich entspannter und präziser koordinierbar. -
Je nach Situation braucht es eine Pflanzplanung – oder zusätzlich Unterstützung bei Ausschreibung, Pflanzarbeiten oder Pflegebegleitung. Im ersten Gespräch klären wir gemeinsam, was für das konkrete Projekt wirklich nötig und passend ist.
1) Pflanzplanung & Begrünungskonzept
– Pflanzpläne und Kompositionsaufbau
– Artenlisten mit Varianten
– Visualisierung (optional)
– saisonales Pflegekonzept im Rahmen der Planung
– Redesign-Empfehlungen nach einigen Jahren2) Pflegekonzept & Pflegebegleitung
– Pflegeplan für die Fläche
– Pflegebegleitung in den ersten zwei Jahren
– Pflege-Abo oder punktuelle Beratung per WhatsApp/Video
– Instruktion der verantwortlichen Pflegepersonen
– Standortkontrollen (3–4× pro Jahr)
– Pflege durch Fachpersonen möglich3) Auslegeplan & Instruktion / Pflanzbegleitung vor Ort
– Auslegen der Pflanzen nach Kompositionslogik
– Kontrolle von Rhythmus, Dichte, Linien, Höhenstaffelung
– Koordination der Pflanzlieferung
– Instruktion des Gartenbauteams
– Organisation eines Teams von Staudenprofis für die Umsetzung4) Materialisierung & Ausschreibung
– Pflanzenmengen und Materialbedarf
– Substratempfehlungen & Lieferantenvorschläge
– Kostenschätzung nach Fläche und Komplexität
– Ausschreibungstext für Gartenbauer
– Beratung/Empfehlungen vor Vergabe der Umsetzung -
Die Kosten einer Pflanzplanung und der späteren Umsetzung hängen von mehreren Faktoren ab. Diese Punkte helfen, den Aufwand realistisch einzuschätzen:
1) Flächengrösse & Struktur
Eine grosse, zusammenhängende Fläche ist meist einfacher und effizienter zu planen als viele kleine Teilflächen mit unterschiedlichen Expositionen (zwischen Häuserschluchten oder schmale ‘Handtuchgärten’ mit Exposition Nord–Ost–Süd–West rund ums Haus).
Kleine Einzelflächen benötigen oft mehrere unterschiedliche Staudenkompositionen statt eines durchgehenden Konzepts.2) Standort & Bodenbeschaffenheit
Lichtverhältnisse, Bodenaufbau, Durchlässigkeit, Staunässe, Beschattung durch Gebäude oder Bäume sowie Sonderstandorte (Dachgärten, Troggärten, Überdachungen) beeinflussen die Komplexität der Planung.
Ein einfaches Bodenprofil (ein Pflanzloch von ca. 40–50 cm Tiefe) zeigt, ob der Boden durchlässig, lehmig, verdichtet oder schichtweise aufgebaut ist.3) Umgestaltung statt Neubau: Aushub, Rasen & Gewebe
Wird eine bestehende Rasenfläche zu einem Staudenbeet umgestaltet, muss die Grasnarbe abgetragen werden – oft mit einigen Zentimetern Aushub.
Auf grösseren Flächen entstehen dabei rasch mehrere Tonnen Material, die abgeführt werden müssen.
Liegt unter dem Rasen ein Geotextil und/oder verunkrauteter Bauschutt, wird der Aushub aufwendiger und die Entsorgung teurer.4) Zugang & Logistik
Eine Fläche ist logistisch einfach, wenn Material und Pflanzen direkt an der Bordsteinkante angeliefert werden können.
Schwieriger wird es, wenn:
– Innenhöfe nur zu Fuss erreichbar sind
– Material über Treppen oder lange Wege transportiert werden muss
– die Zufahrt für Lieferfahrzeuge eingeschränkt istDas beeinflusst vor allem den zeitlichen und körperlichen Aufwand bei der Umsetzung.
5) Bauliche Voraussetzungen & Infrastruktur
Randeinfassungen (Stahl, Aluminium, Stein), bestehende Bäume, Wurzelstöcke, Mauern und Wege beeinflussen die Gestaltung, Pflanzenmenge und Materialwahl.
Bei hochwertigen Anlagen wird häufig gleichzeitig Infrastruktur vorbereitet, z. B.:
– Leerrohre für Gartenbeleuchtung
– Anschlüsse für Wasserbecken oder Pumpen
– Stromleitungen
– optional Bewässerung (sofern gewünscht)Diese Arbeiten gehören zu separaten Gewerken (Elektrik / Gartenbau), sollten aber vor der Bepflanzung geplant werden und können im Begrünungskonzept berücksichtigt werden.
⭐ Kurzfazit
Die Kombination aus Flächenstruktur, Boden, Logistik, Umgestaltung, Materialwahl und gewünschtem Leistungsumfang bestimmt, wie umfangreich die Planung ist – und wie hoch der Aufwand für Ausführung und Pflege wird.
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Kurz gesagt:
Hohe Dichte → schneller Bodenschluss, weniger Jätarbeit, höhere Erstinvestition und nach wenigen Jahren auslichten nötig.
Niedrige Dichte → tiefere Erstinvestition, aber anfangs lückenhaft, mehr Pflegeauwand und Geduld nötig.
Hohe Pflanzdichte (ca. 8–12 Stauden/m²)
Vorteile
Das Beet ist sehr schnell geschlossen und wirkt früh üppig.
Unkrautdruck ist deutlich geringer, weil kaum offene Bodenstellen bleiben.
Der Bestand stabilisiert sich rascher.
Nachteile
Höhere Anfangskosten durch mehr Pflanzen.
Stauden wachsen schneller ineinander → nach 3–4 Jahren sind oft Korrekturen nötig (Teilen, Zurücknehmen, Herausnehmen dominanter Arten).
Niedrigere Pflanzdichte (ca. 5–7 Stauden/m²)
Vorteile
Günstigere Anfangskosten.
Die Stauden haben mehr Platz zur natürlichen Entfaltung (Endgrösse kann sich schöner zeigen).
Bestandskorrekturen (Teilen, Auslichten) sind erst später nötig.
Nachteile
In den ersten 1–2 Jahren gibt es mehr offene Stellen → erhöhte Unkrautgefahr.
Der Pflegeaufwand ist anfangs höher, weil regelmässiges Jäten notwendig ist.
Das Gesamtbild wirkt lückenhafter und braucht Geduld, bis es „zusammenwächst“.
Was bedeutet das für die Entscheidung?
Die Wahl der Pflanzdichte hängt ab von:
Budget: mehr Pflanzen = höhere Anfangskosten
Pflegekapazität in den ersten zwei Jahren: niedrige Dichte = mehr Jäten
Zeithorizont: hohe Dichte = schneller Effekt, niedrige Dichte = ruhiger Aufbau
Gewünschter Charakter: dicht & üppig vs. locker & natürlicher
Noch Fragen zur Pflanzplanung oder zu deinem Projekt?
Viele Entscheidungen werden einfacher, wenn wir kurz miteinander sprechen.
Ob Privatgarten, öffentliche Grünfläche oder Hotelanlage – ein erstes Gespräch klärt rasch, wie wir vorgehen können und welche nächsten Schritte sinnvoll sind.

