2. Rezept-Idee: 🌸 Malven-Thymian Marinade auf Randen
Vom Beet auf den Teller: Sommergericht mit essbaren Gemüse- und Heilstauden aus dem Garten.
„Plötzlich war sie da: die Verbindung. Die fruchtig-erdige Rande mit dieser zitronigen Frische, kombiniert mit Knoblaucharomen und dem feinen, fast mandeligen Touch der Malve. Ein Sommergericht – einfach, aber mit Tiefgang.“
Randenknollen für das Wurzel-Carpaccio und Randenkrautstiele für die Marinade. Dazu duftender Zitronenthymian und aromatische Schnittknoblauch-Blüten.
Ein Spiel aus Kontrasten – zwischen Wurzel und Erde, Blüte und Leichtigkeit.
Faszinierende Maserung der roten Beete: Tiefrot, intensiv, voller Erdenergie.
Sie sehen harmlos aus – aber sie schmecken zurück
Die Rande, dunkel und erdig, trifft auf Blüten, die fast zu zart zum Essen wirken. Doch genau das macht den Reiz dieses Rezepts aus: Es ist ein Spiel mit Kontrasten.
Wenn Blüten sich mit Randen zusammentun, wird es 💋 aromatisch ernst.
Die Idee kam mir beim Durchstreifen meines essbaren Laborgartens: Der Schnittknoblauch stand in voller Pracht, der Zitronenthymian duftete schon von weitem, und die Moschus-Malven hatten nicht nur Blüten, sondern auch diese nussigen Samenkapseln – in der Schweiz auch „Chäslichruut“ genannt.
Nussiges Chäslichruut kombiniert mit zitronige Schärfe
Und plötzlich war sie da: die Verbindung. Die fruchtig-erdige Rande mit dieser zitronigen Frische, kombiniert mit Knoblaucharomen und dem feinen, fast mandeligen Touch der Malve. Ein einfaches Sommergericht, aber mit Tiefgang.
Randensalat mit marinierten Malvenkapseln (Chäslichruut) und frischen Kräutern
🥗 Pflanzen vom Beet auf den Teller
In diesem Sommer-Rezept habe ich verschiedene Gemüse- und Kochkräuter sowie eine einheimische Wildstaude verwendet, die sich im Sommer frisch ernten lassen. Die Pflanzenliste mit kurzer Beschreibung findest du im Pflanzenmenü.
Blüten der einheimischen Moschusmalve (Malva moschata) mit nussigen Samenkapseln
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Essbare Blüten
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Gewürzstauden
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Kochkräuter
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Heilpflanzen
〰️ Essbare Blüten 〰️ Gewürzstauden 〰️ Kochkräuter 〰️ Heilpflanzen
Frische Vitamine & Spurenelemente aus dem Gemüse- & Naturgarten. ☠️ Warnhinweis: Nur ernten, was du 100% bestimmen kannst. Die Dosis, Zubereitungsart und Jahreszeit beeinflussen die Wirkung von schmackhaft, bekömmlich über unverträglich bis giftig! Randen (Stiele und Blätter hier im Bild) können von der Knolle bis zum Laub verwertet werden. Root to leaf 👍
Pflanzen-Menü
Frisches Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten schmecken am Besten.
⚠️ Hinweise
– Nur ungespritzte Blüten verwenden
– Malvenblüten in kleinen Mengen genießen (leicht schleimbildend)
– Kapseln der Malve nur jung verwenden – später werden sie hart
📅 Saison & Erntezeit
– Randen: Juni–Oktober
– Malven: Juni–September
– Schnittknoblauch & Zitronenthymian: ab Mai
– Zierlauchblüten: Frühsommer
🌸 Aroma & Wirkung
– Moschus-Malve: Blüten zart-mild, Kapseln nussig
– Zitronenthymian: frisch, antibakteriell
– Schnittknoblauch: würzig, Vitamin C
– Zierlauch: mild-lauchig, dekorativ
Ungespritzte Kräuter, Blühstauden und Wildpflanzen sind ideal für Insekten und Bienen. Und für Menschen…
🌟 Special: Chäslichruut
Als Kinder nannten wir die Moschus-Malve schlicht „Chäslichruut“. Die kleinen grünen Kapseln – wie winzige Käselaibe – sammelten wir neugierig und aßen sie direkt aus der Hand. Heute weiß ich: Diese unscheinbaren Samenkapseln bringen einen überraschend nussigen Geschmack in die Küche.
Der Name Moschus-Malve kommt übrigens nicht vom Geschmack, sondern vom Duft - vor allem der Blätter. Die Blüten selbst sind zart, fast mandelartig im Aroma. Im Zusammenspiel mit den „Chäsli“ entsteht ein spannendes Texturspiel auf dem Teller.
Ganz nebenbei: Die Malve gilt als alte Heilpflanze – reizlindernd, leicht entzündungshemmend, besonders bei Husten oder Magenreizungen.
Ein kleines Multitalent – und dabei so bescheiden.
Frische Kochgewürze und essbare Blüten aus dem Gartenbeet: Dosiert ernten, gründlich waschen und mit Küchenpapier abtrocknen. Laucharten (Allium cernuum im Bild) sind vielseitig, ergiebig und robust.
👩🍳 Zubereitung
Zutaten für 4 Personen
400 g Randen (gekocht, geschält)
2 EL Schnittknoblauch (Allium tuberosum), fein geschnitten
1 TL Blüten von Allium spec. 'Iden Croft' (Englischer Zierlauch)
1 EL Zitronenthymian (Thymus citriodorus), gezupfte Blättchen
1–2 EL Blüten & Samenkapseln der Moschus-Malve (Malva moschata)
3 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
1 TL milder Apfelessig (optional)
½ TL feines Salz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
So geht’s:
Randen vorbereiten
Frische Randen waschen, schälen und sehr fein hobeln oder in dünne Scheiben schneiden. Alternativ: gekochte, abgekühlte Randen verwenden.Marinade anrühren
3 EL Olivenöl, 1 EL Zitronensaft, ½ TL Salz, etwas frisch gemahlener Pfeffer verrühren.Kräuter schneiden
– Schnittknoblauch fein hacken
– Zitronenthymian von den Stängeln zupfen
– Malvenkäsli vorsichtig auslösen (nicht zerdrücken!)
– Zierlauchblüten vorsichtig abzupfenAlles vermengen
Die Marinade mit den Kräutern mischen, über die Randen geben und gut durchziehen lassen – mindestens 30 Minuten im Kühlschrank.Blüten dekorieren & servieren
Kurz vor dem Servieren mit Malvenblüten und Zierlauchblüten dekorieren.
👉 Tipp: Das Gericht hält sich auch über Nacht im Kühlschrank – die Aromen verbinden sich dabei noch stärker.
Gartengestaltung & Rezept-Ideen von Nicole Peier mit essbaren Stauden
Guten Appetit!
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